28.12.2018 - Aichwaldseebad - 18.30 Uhr
Der Aichwaldsee hat nicht nur im Sommer einiges zu bieten, sondern ist auch im Winter ein beliebter Treffpunkt für Alt und Jung - vor allem zum Eislaufen. Heuer gibt es zum Jahreswechsel ein besonderes Highlight: in einer mystischen Rauhnacht am Freitag, 28. Dezember 2018, werden am 18:30 Uhr die Rosentaler Stauseeteufel und die Carinthia Schiachn laufen und damit ursprüngliches Brauchtum zum See bringen.
Von der Wintersonnenwende bis Anfang Jänner dauern die Rauhnächte, in denen die Wilde Jagd unterwegs ist, um den Winter auszutreiben und Lagenfeuer entzündet werden, um die Erde wieder zu erwärmen und fruchtbar zu machen. Figuren der Wilden Jagd sind die Hexen, die Perchten oder die Pechtra Baba.
Die Hexen gehören zu den Schiachperchten und sind schon sehr lange Teil der Perchtenzüge. Mindestens eine Hexe befindet sich am Anfang der Gruppe, um mit ihrem Besen Platz für den kommenden Perchtenzug zu schaffen – und wehe dem, der sich einer Hexe in den Weg stellt: er wird mit dem Besen gekehrt. Die Hauptakteure des Zuges sind die Perchten, die manchmal mit Krampussen verwechselt werden. Auf den ersten Blick sieht man an den Hörnen ob man einen Krampus oder eine Percht vor sich hat: Ein Krampus darf nur ein paar Hörner haben, während die Perchten mit mehreren oder auch keinen ausgestattet sein können. Eine Percht trägt außerdem keine Ruten aus Birken oder Weiden mit sich. Während die Maske des Krampus ein schmerzverzerrtes menschliches Gesicht darstellen soll, sind die Masken der Perchten Tieren nachempfunden. Ein wichtiges Merkmal der Schiachpercht ist die Glocke oder die Schellen, mit der der Winter ausgetrieben werden soll. Die Schiachpercht ist keine böse Gestalt, im Gegenteil: ihr Treiben gilt als Glücks- und Fruchtbarkeitsritual.
In der Nacht vor der Dreikönig treibt die Pechtra Baba ihr Unwesen: eine gesichtslose Frau, in einer Hand einen Besen, in der anderen eine Gabel. Sie wandert von Haus zu Haus und freut sich an den braven Leuten. Wo aber das Korn noch nicht gedroschen oder der Flachs noch nicht gesponnen ist, da bringt sie Unglück.